Bald ist es geschafft. Bis Ende 2018 sind 80% aller Hamburger U-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausgebaut, bis 2021 sogar 95%. Dafür geben wir weiter Gas und bauen dieses Jahr an insgesamt 14 Haltestellen gleichzeitig Aufzüge, erhöhte Bahnsteige und Orientierungshilfen für sehbehinderte Menschen.
Lasst uns mal einen genaueren Blick auf den Ausbau werfen.
Das Jahr 2018: Ausbauschwerpunkt östlicher Ast der U1
Mitte 2012 waren gerade einmal 40% der U-Bahn-Haltestellen barrierefrei. Diesen Anteil in nur sechs Jahren zu verdoppeln, war ein enormer Kraftakt. Allein acht Haltestellen werden noch in diesem Jahr barrierefrei: Langenhorn Nord und Meiendorfer Weg (U1), Hagendeel und Joachim-Mähl-Straße (U2) und Hoheluftbrücke, Uhlandstraße, Lübecker Straße und Habichtstraße (alle U3). Damit ist die U2 ab diesem Sommer komplett barrierefrei zugänglich.
Aber nicht nur das – auf der U1 kommen zu diesen acht alle noch fehlenden sechs Haltestellen auf dem östlichen Ast dazu: Lohmühlenstraße, Lübecker Straße, Ritterstraße und Wandsbeker Chaussee, Straßburger Straße und Alter Teichweg. Damit dieser östliche Ast aber nicht komplett lahm gelegt werden muss (wir erinnern uns: nicht alle Maßnahmen für Barrierefreiheit können bei laufendem Betrieb gebaut werden ), haben sich meine Kollegen wieder etwas überlegt – eine Wanderbaustelle.
Fahrgastfreundlich(er): Die Wanderbaustelle
Der barrierefreie Ausbau der U1-Haltestellen beginnt dieses Frühjahr und bis Sommer 2019 wollen wir damit fertig sein. Dafür arbeiten wir im Grunde rund um die Uhr, auch dann, wenn die U-Bahn fährt. Für einen kleinen Teil der Arbeiten braucht es aber auch hier eine Sperrung. Wie ihr das von uns kennt, liegt diese wieder in den Sommerferien, wo erfahrungsgemäß weniger Fahrgäste unterwegs sind. Dazu kommt in diesem Jahr eine zusätzliche Besonderheit: die Baustelle wird wandern. Nämlich die U1 entlang. So müssen wir nur kurze Abschnitte für jeweils zwei Wochen sperren.
Das bedeutet also im Detail:
- 30.6.-15.7. Sperrung zwischen Hauptbahnhof und Wartenau
- 16.7.-1.8. Sperrung zwischen Wartenau und Wandsbek-Markt
- 2.8.-17.8. Sperrung zwischen Wandsbek-Markt und Wandsbek Gartenstadt
Die dicken Brocken: Jungfernstieg, Landungsbrücken und Sternschanze
Aufmerksame Leser fragen sich jetzt wahrscheinlich wieder, wieso diese drei vielgenutzten Haltestellen wieder nicht dabei sein. Für die gibt es jetzt gute Nachrichten: 2019 starten die Arbeiten an den Landungsbrücken. Hier hat vor allem der enge Kurvenradius für ordentliches Kopfzerbrechen bei unseren Planern gesorgt. Mit dem Gapfiller (den ihr euch hier übrigens noch einmal anschauen könnt ) haben wir hier eine Lösung gefunden, die den Abstand zwischen U-Bahn und Bahnsteig verringert. Dafür müssen wir nur noch die technische Genehmigung erhalten, denn ansonsten müsste die gesamte Haltestelle neu gebaut und begradigt werden. Außerdem bekommt die Haltestelle einen Aufzug. Aussehen soll das Ganze dann so:
Auch für die U1 am Jungfernstieg gibt es mittlerweile eine Lösung. Der Aufzug wird im Bereich der Zugangstreppen schräg gegenüber der Europapassage eingebaut (siehe Bild). So kann man direkt vom Bahnsteig an die Oberfläche. Hier starten die Bauarbeiten zusammen mit dem Ausbau von vier weiteren Haltestellen in der Innenstadt: Rathaus, Mönckebergstraße, Messberg und Steinstraße.
Für die U3-Haltestelle Sternschanze laufen gerade die Machbarkeitsuntersuchungen für geeignete Lösungen. Hier sind Kurvenlage und niedrige Deckenhöhe die größte Herausforderung. Einen genauen Zeitplan für den Ausbau gibt es daher noch nicht.
2022 und 2024 bildet dann der Ausbau der vier verbleibenden Haltestellen Sierichstraße, Saarlandstraße, Hudtwalckerstraße und Alsterdorf den Abschluss des Programms zum barrierefreien Ausbau. Dann haben wir unseren Auftrag für die Stadt erfüllt. Aber vor allem für alle Hamburger, egal ob jung oder alt, zu Fuß oder mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator und auch für jeden Besucher der Stadt einen einfach und bequemen Zugang zur U-Bahn geschaffen.
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