Jetzt geht es richtig los in Wandsbek-Gartenstadt: Die U1-Brücken müssen raus und neue wieder rein. Vom 14. Juli bis 21. Dezember 2023 fährt die U1 deshalb „nur“ im Pendelbetrieb zwischen den Haltestellen Wandsbek-Gartenstadt und Wandsbek Markt. Wir wissen: fünf Monate sind eine ganz schön lange Zeit. Aber: die einzige Alternative dazu wäre gewesen, den wichtigen Knotenpunkt der U1/U3-Doppelhaltestelle Wandsbek-Gartenstadt für mehrere Monate komplett dicht zu machen. Bei rund 32.000 Fahrgästen pro Tag, ohne Züge und nur mit Bussen im Ersatzverkehr, wahrlich keine gute Idee.
Unseren Kolleg*innen ist es bei diesem Bauprojekt gelungen, einen U1-Pendelbetrieb einzurichten. Die Züge können trotz Brückenaustausch weitestgehend weiter fahren. Dieser Pendelbetrieb wird dann im 15-Minuten-Takt zwischen den U1-Haltestellen Wandsbek-Gartenstadt und Wandsbek Markt fahren. Die Fahrgäste müssen dafür an den Haltestellen Wandsbek Markt und Wandsbek-Gartenstadt jeweils aus der regulären U-Bahn in den Pendelzug und umgekehrt wechseln, aber die U-Bahn fährt zumindest.
U1-/U3-Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt
Aber warum Pendelbetrieb? Und vor allem: Warum nur im 15-Minuten-Takt?
Um nachzuvollziehen, warum ein Pendelbetrieb gefahren werden muss, muss man sich die U1/U3-Doppelhaltestelle Wandsbek-Gartenstadt nochmal genauer anschauen. Es gibt vier eingleisige Brücken. In der Mitte befinden sich die Gleise der U3 (stadteinwärts/stadtauswärts) und außen jeweils die beiden Gleise der U1 (stadteinwärts/stadtauswärts). Die beiden Gleise der U3 enden auch in dieser Doppelhaltestelle. Nur die Gleise der U1 führen weiter stadtauswärts in Richtung Volksdorf.
Umgebungsplan: Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt U1/U3
Ab dem 14. Juli wird der U1 für rund fünf Monate, aufgrund der umfassenden U1-Brückenerneuerungen, die stadtauswärtsführende U1-Brücke mit Gleisen nicht zur Verfügung stehen. Damit kann ein von Wandsbek Markt kommender Zug dann auch nur bis an den Bahnsteig der Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt fahren. Denn: wo keine Brücke mit Gleisen ist, kann auch kein Zug drüber hinweg fahren. Von Wandsbek-Gartenstadt aus, muss der Zug dann im selben Gleis wieder zurück nach Wandsbek Markt fahren. Dafür muss dann auch sichergestellt sein, dass nur ein Zug auf dem Gleis unterwegs ist, da die Züge sonst zusammenstoßen würden. Der Zug muss also unabhängig von anderen Zugfahrten zwischen den beiden Stationen hin- und herfahren können – also pendeln können. Das geht dann auch erst in Wandsbek Markt, da dies die nächstgelegene Station mit einer entsprechenden Weichenverbindung ist, wo Pendelzug und die Züge aus Richtung Innenstadt kommend sich nicht gegenseitig behindern.
Die Fahrt des Pendelzuges zwischen Wandsbek Markt und Wandsbek-Gartenstadt dauert je Richtung circa sechs bis sieben Minuten – deshalb auch ein 15-Minuten-Takt des Pendelbetriebs.
Darstellung des U1-Pendelbetriebs sowie des Schienenersatzverkehrs zwischen Wandsbek-Gartenstadt und Wandsbek Markt
Tipp als Alternative zum Pendelbetrieb:
Ab dem 29. Juli fährt die U1 von Norden kommend über Wandsbek-Gartenstadt in der Regel weiter als U3 bis zur U/S-Haltestelle Barmbek – hier könnt ihr dann bei Bedarf bequem an der Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt im Zug sitzen bleiben und bis Barmbek fahren. Ab hier fährt dann die U3, S1 und S11. Die U3, die in Barmbek startet, fährt dann über Wandsbek-Gartenstadt, wo sie zur U1 wird, weiter stadtauswärts. Also: Barmbek Richtung Volksdorf ohne Umstieg.
Auf der speziell geschalteten Webseite www.hochbahn.de/wandsbek könnt ihr euch zudem über das Großprojekt und das aktuelle Fahrtangebot im Detail informieren.
Ab dem 22. Dezember sind die neuen Brücken dann auch erneuert und die Züge können wieder in alle Richtungen, in dem gewohnten Takt, fahren.
Der Beitrag Wieso U1-Pendelbetrieb für ein halbes Jahr – geht das nicht anders? erschien zuerst auf HOCHBAHN.