Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat für morgen (Mittwoch, 1. Februar, ab 3 Uhr) zu einem 24-stündigen Warnstreik bei der HOCHBAHN aufgerufen. Die HOCHBAHN rechnet momentan damit, dass den ganzen Tag keine Busse und keine U-Bahnen fahren werden. Doch warum geht man davon aus, dass ein Betrieb nicht möglich sein wird und wieso kommt es überhaupt zum Streik? Ich habe mich dazu einmal umgehört.
Warum wird die HOCHBAHN überhaupt bestreikt?
Seit dem 9. Januar laufen Tarifverhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der HOCHBAHN. Nach der zweiten Runde der Verhandlungen konnte zwischen Forderungen und Angebot noch keine Einigung erzielt werden. Die Situation ist nicht einfach, denn jeder und jede von uns weiß ja aus dem eigenen Alltag um die aktuelle Lage. Von der ist einerseits auch die HOCHBAHN selbst betroffen. Sie kann nur Angebote abgeben, die für das städtische Unternehmen finanziell machbar sind. Andererseits spüren natürlich auch HOCHBAHN-Mitarbeitende die Auswirkungen der hohen Inflation. Der nächste Termin für Tarifverhandlungen ist der 2. Februar.
Weshalb rechnet die HOCHBAHN nicht mit einer Betriebsaufnahme?
Angesichts des Aufrufes zum 24-stündigen Warnstreik geht die HOCHBAHN davon aus, den Betrieb der Busse und U-Bahnen am Mittwoch nicht aufnehmen zu können. Hintergrund ist, dass Planbarkeit und Sicherheit der Fahrgäste immer an erster Stelle stehen. Einen verlässlichen Betrieb wird es im Rahmen eines Streiks mit Arbeitsniederlegung aber nicht geben können. Vielmehr ist das Sicherheitsrisiko zu hoch, dass wir Fahrgäste uns mit der Hoffnung auf ein vermeintliches Angebot auf den Weg machen und uns dann in zu volle Fahrzeuge oder auf Bahnsteigen drängeln. Selbst ein Notfallfahrplan würde daran nichts ändern. Denn sind wir mal ehrlich, das kennt wahrscheinlich jeder und jede: Wenn ich die Chance vermute, dass mein Bus oder meine Bahn vielleicht doch fährt, mach ich mich erstmal auf den Weg.
Wie komme ich dann morgen durch den Tag?
Die gute Nachricht zuerst: Alle anderen Verkehrsunternehmen wie die HADAG, die S-Bahn Hamburg, die Regionalbahnen und die VHH werden nicht bestreikt und fahren wie gewohnt. Natürlich kann es aber durch den Warnstreik dort sehr voll werden. Falls möglich, ist es deshalb auch besser, morgen auf eine Fahrt im ÖPNV zu verzichten. Die Verkehrsunternehmen und der hvv werden alle ihre Kanäle nutzen, um uns Fahrgäste mit aktuellen Informationen zu versorgen. Wichtig: Alle Fahrtausfälle werden in der hvv-App und auf hvv.de in der Fahrplanauskunft berücksichtigt, damit ihr immer den aktuellen Stand kennt.
Natürlich sind Streiks für Fahrgäste keine erfreuliche Nachricht. Gleichzeitig haben Arbeitnehmende aber natürlich das Recht für ihre Belange einzutreten und können dabei eben auch vom Streikrecht Gebrauch machen.
Der Beitrag Warnstreik bei der HOCHBAHN: Warum nichts fährt erschien zuerst auf HOCHBAHN.