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Channel: U-Bahn heute und morgen Archive - HOCHBAHN
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Barrierefreiheit: Was passiert in Phase II?

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Seit 2012 wird beim barrierefreien Ausbau unserer U-Bahn richtig Tempo gemacht. In Phase I des Ausbauprogramms  haben wir schon den Ausbau von 19 Haltestellen geschafft. Die Arbeiten an zwei Haltestellen (Stephansplatz und Klosterstern) laufen gerade noch auf Hochtouren. 2016 beginnt nun Phase II und damit ein echter Kraftakt. Bis zu elf Haltestellen werden gleichzeitig umgebaut. Und auch Lösungen für extrem schwierige Haltestellen wie Landungsbrücken und Jungfernstieg werden angegangen.
Wir haben uns mal angeschaut, wofür die bis zu 180 Millionen Euro  ausgegeben werden, welche Haltestelle in welchem Jahr dran ist und wodurch sich eigentlich eine Reihenfolge ergibt.

Phase II

2016 – Zwei Fliegen mit einer Klappe

2016

Der nordöstliche Ast der U1 rückt nächstes Jahr in den Fokus. Hier müssen wir in 2016 unbedingt die Brücken erneuern. Deshalb wird die Strecke zwischen Volksdorf und Großhansdorf vom 2. Juli bis 20. Oktober gesperrt. Hier springen wir auf den Zug auf und nutzen die Chance, die Haltestellen Buchenkamp, Ahrensburg West und Ost und Schmalenbeck in dieser Zeit barrierefrei auszubauen. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe und sparen uns eine weitere zusätzliche Streckensperrung. Und wenn wir schon auf der Ecke sind, kommen auch gleich die Haltestellen Buckhorn und Ohlstedt dran, wo es sogar ganz ohne eine Sperrung geht.
Mit drei weiteren Haltestellen auf der U2 (Merkenstraße, Hagendeel, Joachim-Mähl-Straße) werden in 2016 also ganze neun Haltestellen neu in Angriff genommen. Mit den Restarbeiten am Stephansplatz und Klosterstern also ein echter Kraftakt, wenn elf Haltestellen gleichzeitig im Umbau sind – so viele wie nie zuvor.

2017 – Fokus Innenstadt

2017

2017 wenden wir uns wieder Richtung Innenstadt. Dann werden nämlich einige „blinde Flecken“ im Netz gestopft. Nach den U-Bahn-Außenästen sind das sechs innerstädtische Haltestellen, an denen neu gebaut wird. Darunter die U3-Haltestellen Lübecker Straße, Hoheluftbrücke, Habichtstraße und Uhlandstraße. Hinzu kommen außerdem die U1-Haltestellen Langenhorn Nord und Meiendorfer Weg. Weil das im Verhältnis nicht so umfangreich wird, brauchen wir hier dann nur kurze Sperrungen von ein bis zwei Wochen. Diese verteilen wir über das ganze Jahr und legen sie bevorzugt in die Ferienzeiten, weil da erfahrungsgemäß weniger Fahrgäste unterwegs sind.

2018 – Das Jahr der U1

2018

Das Jahr 2018 steht dann ganz im Zeichen der U1. Während die in 2017 angefangenen U3-Haltestellen in Betrieb gehen, wird auf dem Wandsbeker Ast der U1 kräftig gebaut. Alle noch verbleibenden Haltestellen bekommen erhöhte Bahnsteige, Aufzüge und Orientierungshilfen.
Wichtiger Meilenstein außerdem: die U2 ist komplett barrierefrei. Ende 2018 sind damit dann rund 81 % der U-Bahn in Hamburg barrierefrei zugänglich.

Ab 2019 geht es dann nochmal richtig ans Eingemachte. Hier bleiben uns nämlich die richtig „harten Brocken“ übrig. Planerische Höchstleistungen sind vor allem für Haltestellen wie Landungsbrücken, Jungfernstieg (U1) und Sternschanze gefordert. Daran arbeiten die Kollegen übrigens schon jetzt. Hier machen vor allem die baulichen Gegebenheiten (Denkmalschutz, Kurvenlage, enge Haltestelle etc.) die Planungen sehr komplex und Abstimmungen besonders langwierig.
Auch die Innenstadt mit Rathaus und Mönckebergstraße ist 2019 dran.

Auf den ersten Blick mögen Sie sich jetzt fragen, warum wir in Phase II zuerst auch Haltestellen ausbauen, die von vergleichsweise weniger Fahrgästen genutzt werden. Wäre es nicht sinnvoller, wenn man nur mit denen startet, die von ganz vielen täglich genutzt werden und sich dann zu den weniger genutzten vorarbeitet?
Sicherlich wäre das die einfachste Möglichkeit, eine Reihenfolge für den Ausbau festzulegen. Allerdings ist das Fahrgastaufkommen allein nicht das einzige Kriterium, was wir bei der Festlegung der Maßnahmen berücksichtigen müssen.
Vielmehr gibt es für uns noch einige weitere Kriterien, die für die Reihenfolge wichtig sind:

  • Nutzung anderer Baumaßnahmen und Sperrungen
    Walddörfer sind ein gutes Beispiel. Wir sperren sowieso für Brückenarbeiten, da ist es sinnvoll zeitgleich auch die Haltestellen umzubauen
  • Lokale Bündelung
    Haltestellen nicht isoliert betrachten, sondern auch schauen, was drum herum ist (z.B. Stephansplatz, Hallerstraße und Klosterstern in einem Rutsch)
  • Einfache und schnelle Lösungen zuerst
    Wo der Umbau verhältnismäßig einfach geht, machen wir ihn gleich
  • Nähe zu öffentlichen Einrichtungen  (Kitas, Krankenhäuser, Altersheime)

 

Der Beitrag Barrierefreiheit: Was passiert in Phase II? erschien zuerst auf HOCHBAHN.


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