Neuigkeiten bei der U5: Wo in Bramfeld, am Rübenkamp, der Sengelmannstraße und in der City Nord schon die Lagen der Haltestellen halbwegs fest stehen, sind in Steilshoop und Barmbek Nord noch mehrere Varianten in der Diskussion. Gerade im dicht bebauten Barmbek Nord ist das Finden der optimalen Haltestellenlage eine besonders knifflige Angelegenheit. Hier haben meine Planer-Kollegen die letzten Monate ganze 12 Varianten für eine Haltestelle untersucht.
Denn nur eine einzige Haltestellenlage soll in der Entwurfs- und Genehmigungsplanung , die nächstes Jahr startet, vertieft bearbeitet werden – schließlich wird am Ende nur eine Haltestelle gebaut.
Der Lage einer Haltestelle müssen sich die Planer überall erst einmal nähern. In der Machbarkeitsuntersuchung hatte sich für Barmbek Nord schon einmal eine grundsätzlich machbare Variante heraus gebildet. So ganz zufrieden waren unsere Planer damit allerdings nicht, denn es gibt viele Aspekte zu berücksichtigen, die die Suche für die Haltestellenlage in so einem dicht bebauten Stadtteil wie Barmbek Nord zu einer besonderen Herausforderung machen. Auch von den Anwohnern des Stadtteils kam der Ruf nach Alternativen. Gut, dass die Vorplanung ohnehin die Betrachtung und den Vergleich von Varianten und Alternativen vorsieht. So wurden am Ende 12 verschiedene Haltestellenlagen untersucht.
Natürlich müssen die Planer auf dem Weg zur optimalen Haltestellenlage eine Auswahl treffen. Und genau dafür untersuchten sie diese vielen verschiedenen Varianten zunächst erst einmal verkehrlich. Verkehrlich bedeutet in diesem Zusammenhang, dass mit der Haltestelle folgende Ziele bestmöglich erreicht werden sollen:
– Beste Anbindung: möglichst viele Einwohner erstmalig ans Schnellbahnnetz anschließen und möglichst wenig Überschneidungen mit den Einzugsgebieten anderer Haltestellen (z.B. Rübenkamp und Alte Wöhr)
– Anbindung der Schulstandorte (ab 5.Klasse): Für Barmbek Nord sind das vier Schulen mit über 2.000 Schülern.
– Anbindung von Arbeitsplätzen und Einzelhandel: Für Barmbek meint das vor allem die Nähe zur Fuhlsbüttler Straße – je näher eine künftige U5-Haltestelle desto besser.
– Einfacher Umstieg in Busse: möglichst gute Möglichkeiten, von der U5 in die Buslinien in Barmbek Nord umzusteigen
– Kurze Fahrzeiten
– Nutzerfreundliche Haltestelle: Nicht zu tief, verwinkelt, kurze Wege zwischen Bahnsteig und Oberfläche
Diese, erst einmal nur verkehrliche, Analyse wurde für alle Haltestellenvarianten durchgeführt.
Hier die Ergebnisse der einzelnen Betrachtungen.
Um schließlich zu einer endgültigen Haltestellenlage für Barmbek Nord zu kommen, muss die Anzahl dieser vielen Varianten jetzt langsam verringert werden. Mit Hilfe der verkehrlichen Betrachtung ist so also eine erste Bewertung vorgenommen worden, welche der Varianten für die noch tiefere Untersuchung in Frage kommen. Ergebnis: bei fünf Haltestellenlagen lohnt sich die vertiefte Betrachtung. Bei den anderen sieben nicht, weil sich jede U-Bahn-Haltestelle verkehrlich rechnen muss, sonst verfehlt sie ja ihr eigentliches Ziel.
Jetzt werden diese fünf Varianten auch baulich betrachtet. Und auch die Bürgerbeteiligung spielt nach wie vor eine wichtige Rolle. Schließlich wird u.a. bewertet, welchen Einfluss die Lage auf Menschen, Umwelt und Natur hat, wie viel Eingriffe in Privateigentum ein Bau bedeuten würde, wie viel Aufwand hinter dem Bau steckt und ob an der Haltestelle auch Platz für Baumaterial und Maschinen ist.
So soll bis Frühjahr 2017 eine Lösung gefunden werden – mit den besten Haltestellenlagen für alle Haltestellen auf dem Abschnitt der U5 Ost.
Der Beitrag U5 Ost: auf der Suche nach der optimalen Lösung für Barmbek Nord erschien zuerst auf HOCHBAHN.